AutoCAD 2022 - genereller Umgang mit XREF

Viele Anwender arbeiten mit Dateien von anderen Projektbeteiligten. Wenn man diese versucht ins eigene Projekt einzubinden, kann dies zu Problemen bei z.B. "rüber kopierte" Inhalte, Blöcke, Bilder oder auch PDF führen. Außerdem kann dies zu einem erhöhten Speicherbedarf führen.

Auch die Übersicht des eigenen Projektes wird dadurch nicht immer einfacher. Beispielsweise werden beim Kopieren von Elementen, von einer DWG zu einer anderen, immer alle Layer mitkopiert. Das führt schnell zu einer unübersichtlichen Struktur in der eigenen Datei.


Der ein oder andere Anwender hat schon einmal von referenzierten Dateien (XREF) gehört oder damit gearbeitet. Aber was ist der eigentliche Vorteil von referenzierten Dateien?


Unter anderem lassen sich vor allem Änderungen durch die Projektbeteiligten viel einfacher umsetzen. Wird zum Beispiel eine DWG in die eigene DWG referenziert, wird diese zu jeder Zeit durch den XREF Manager überprüft. Das bedeutet, dass sobald diese Datei geändert wird (überspeichert), wird dies dem Anwender mitgeteilt und die Datei kann "neugeladen" und Unterschiede angezeigt werden. Nachfolgend wollen wir einen kleinen Einblick in die ersten Schritte im Umgang mit XREF machen.


Wie wird bei der Referenzierung vorgegangen?

  • Datei Zuordnen klicken
  • Datei auswählen
  • Skalierung, Einfügepunkt, Drehung, Pfadtyp und Referenztyp wählen



Was bedeuten die einzelnen Einstellungen?

  • Skalierung, Drehung und Einfügepunkt sind den meisten Anwendern wohl klar. Alle diese Einstellungen können später noch geändert werden
  • Referenztyp: hier gibt es Zuordnung und Überlagerung. Wählt man hier Zuordnung werden vorhandene Referenzen in der referenzierten Datei mit angezeigt (verschachtelte Dateien). Bei der Wahl Überlagerung werden diese verschachtelten Referenzen nicht mitgeführt.
  • Empfehlung aus dem Support: In den meisten Fällen ist der Referenztyp Überlagerung der sinnvollste Weg. Hier wird nur die referenzierte Zeichnung geladen und keine weiteren Ebenen. Somit kommt kein "zirkulärer Verweis" zustande. Dies würde passieren, wenn zum Beispiel der Haustechniker und der Architekt jeweils den Plan des Anderen mittels Zuordnung einfügt.

  • Pfadtyp: hier haben Sie 3 Möglichkeiten:
    • Absoluter Pfad: vollständige Ordnerhierarchie
    • Relativer Pfad: teilweise angegebener Pfad, der sich an der Hauptzeichnung orientiert. Somit können bestimmte Projektstrukturen immer gleich angelegt und kopiert werden
    • Kein Pfad: hier wird kein Pfad hinterlegt. Die referenzierte Datei wird auf 3 Wege gesucht: Im Ordner der Hauptzeichnung; Suchpfad für Supportdatei; in der Verknüpfung eingestellter Startordner

    Empfehlung aus dem Support: Hier ist die Wahl des Relativen Pfades eigentlich immer angebracht. Wird ein Projekt von mehreren Beteiligten bearbeitet und man wählt den Absoluten Pfad, dann müssten z.B. bei Allen die gleichen Laufwerksbuchstaben als Speicherpfad genutzt werden. Wird hier aber ein realtiver Pfad eingestellt, sind diese nicht notwendig, da nur der relative Projektpfad ausgelesen wird. Das kann wiederum bei USB-Stick Übergabe hilfreich sein.

  • Einfügepunkt: hier kann der Anwender entscheiden, wie die referenzierte Datei in dem eigenen Projekt platziert werden soll. Wird der Haken gesetzt, so kann der Nutzer die Datei frei im Koordinatensystem platzieren. Bei entferntem Haken ist diese mittels Einfügepunkt nach angegebenen Koordinaten, z.B. 0,0,0
  • Empfehlung aus dem Support: Haken raus. Einheitliche Koordinaten in beiden Dateien machen den meisten Sinn. Wenn die Haustechnik den Architekturplan irgendwo einfügt, ist danach das Zurückreferenzieren seitens der Architektur auch nur mit Anpassung möglich. Das sollte verhindert werden.

Ist die Referenz dann geladen und platziert, können Sie diese sehen und haben unter anderem auch die Layer in der Übersicht. Fangpunkte sind ebenfalls nutzbar:



Wird das Objekt selektiert, wird in der Ribbonleiste ein zusätzliches Ribbon aktiv Externe Referenz. Hier kann diese Datei unter anderem geöffnet oder zugeschnitten werden.




Wenn sich nun an der Quelle der Referenz etwas ändert und man die Datei speichert, so wird diese Änderung erkannt und angezeigt:




Hier kann nun entschieden werden, ob der alte und neue Stand miteinander verglichen und angezeigt werden soll. In der sich öffnenden temporären Ansicht können die einzelnen Änderungen kontrolliert und bei Bedarf mit einer Revisionswolke versehen werden:



Natürlich bieten sich mit der Funktion von referenzierten Dateien noch viel mehr Möglichkeiten. An dieser Stelle sollte es nur um einen kleinen Einblick gehen.


Viel Spaß beim Ausprobieren!


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