Katasterpläne können von Vermessungsämtern als dwg- oder dxf-Dateien
bezogen werden. Oft werden diese Dateien als Unterlage für neue
Projekte in AutoCAD Architecture verwendet und die Planung wird direkt
in die Katasterplandatei gezeichnet.
Aus mehreren Gründen aber ist eine alternative Vorgehensweise empfehlenswerter:
Die von den Vermessungsämtern erstellten Dateien werden nicht auf Grundlage von AutoCAD Architecture-Vorlagen erstellt und verfügen deshalb nicht über die notwendigen Voreinstellungen und
Inhalte.
Katasterpläne weist i.d.R. sehr hohe Koordinatenwerte auf. AutoCAD Architecture kann zwar diese hohen Koordinatenwerte prinzipiell verarbeiten, jedoch wird die Genauigkeit der Zeichnung dadurch stark verringert.
Es können Anzeigeprobleme beispielsweise bei Schraffuren oder Perspektiven auftreten.
Liegen Objekte in der Zeichnung extrem weit auseinander, sieht man nach "Zoom Grenzen" u.U. nur noch einen leeren Zeichenbereich.
Anstatt den Katasterplan direkt zu öffnen sollte also besser zunächst eine neue AutoCAD Architecture-Zeichnung mit einer geeigneten Vorlage (standardmässig "Aec Modell (D A CH Ctb).dwt") angelegt und der Katasterplan dort in der Nähe des Nullpunktes des Weltkoordinatensystems eingefügt werden. Die Vermessungskoordinaten können in einem eigenen Bezugssystem gespeichert werden. Nur so ist sichergestellt, daß alle notwendigen Inhalte und Voreinstellungen vorhanden sind und keine Ungenauigkeiten auftreten.
Nachfolgend ein Vorschlag zur allgemeinen Vorgehensweise. Die ideale Vorgehensweise kann je nach den individuell vorhandenen Vorbedingungen davon abweichen.
Zunächst eine neue, leere AutoCAD Architecture 2018-Zeichnung anlegen. Dort die Katasterzeichnung über "Einfügen" > "Referenz" > "Zuordnen" als Externe Referenz einfügen. Dabei den Einfügepunkt bei 0,0,0 belassen.
Da der Lageplan in der Katasterzeichnung i.d.R. auf sehr hohen Koordinatenwerten liegt wird er im Normalfall zunächst nicht zu sehen sein.
Erst "Zoom Grenzen" (oder Doppelklick mittlere Maustaste) macht
ihn sichtbar.
Jetzt durch Eingabe des Befehls "Punkt" in die Befehlszeile einen Punkt an der Koordinate 0,0,0 erzeugen. Diese Markierung wird später benötigt, um die Vermessungskoordinaten zu sichern, nachdem der Katasterplan in die Nähe des Nullpunkts der Zeichnungsdatenbank verschoben wurde.
Nun kann der referenzierte Katasterplan durch Eingabe des Befehls "Schieben" verschoben werden. Es müssen sowohl die Externe Referenz als auch der zuvor erzeugte Punkt ausgewählt werden. In einem sonst leeren Modellbereich kann man das durch Eingabe "alle" bei der Objektwahlaufforderung sicherstellen.
Als Basispunkt der Verschiebung wird mittels Objektfang der gewünschte Projektnullpunkt auf dem Lageplan angeklickt.
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Als Zielpunkt wird "0,0,0" in die Befehlszeile eingegeben. In der Folge verschwindet der Lageplan aus dem Zeichenbereich.
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Erst durch erneutes "Zoom Grenzen" werden Punkt und Lageplan an entgegengesetzten Ecken des Zeichenbereichs als winzige Fleckchen sichtbar.
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Um zumindest den Punkt deutlich erkennen zu können ist es nützlich die Darstellungsgröße des Punktsymbols mit dem Befehl "ptyp" auf ca. 10% der Bildschirmgröße einzustellen.
Abschließend sollte noch das Vermessungskoordinatensystem gesichert werden, um später jederzeit auf die exakte geographische Lage des Projekts zugreifen zu können.
Dafür kann mittels Befehlszeileneingabe "bks" der Nullpunkt des aktuellen Koordinatensystems auf den zuvor erstellten und verschobenen Punkt gelegt werden. Wird man aufgefordert den Ursprung des neuen BKS anzugeben fängt man den gezeichneten Punkt per Objektfang.
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Schließlich muss das neue Koordinatensystem noch gesichert werden. Dafür Befehl "bksman" eingeben und im daraufhin angezeigten Dialogfenster auf der Registerkarte "Benannte BKS" das aktuelle BKS "Unbenannt" anklicken und einen neuen Namen eingeben. Damit ist das neue BKS dauerhaft in der Zeichnung gespeichert.
Der gezeichnete Punkt ist nun nicht mehr notwendig und kann gelöscht werden, damit "Zoom Grenzen" künftig nicht weiter als auf den Projektumgriff verkleinert.
Jetzt durch Eingabe des Befehls "Punkt" in die Befehlszeile einen Punkt an der Koordinate 0,0,0 erzeugen. Diese Markierung wird später benötigt, um die Vermessungskoordinaten zu sichern, nachdem der Katasterplan in die Nähe des Nullpunkts der Zeichnungsdatenbank verschoben wurde.
Nun kann der referenzierte Katasterplan durch Eingabe des Befehls "Schieben" verschoben werden. Es müssen sowohl die Externe Referenz als auch der zuvor erzeugte Punkt ausgewählt werden. In einem sonst leeren Modellbereich kann man das durch Eingabe "alle" bei der Objektwahlaufforderung sicherstellen.
Als Basispunkt der Verschiebung wird mittels Objektfang der gewünschte Projektnullpunkt auf dem Lageplan angeklickt.
Als Zielpunkt wird "0,0,0" in die Befehlszeile eingegeben. In der Folge verschwindet der Lageplan aus dem Zeichenbereich.
Erst durch erneutes "Zoom Grenzen" werden Punkt und Lageplan an entgegengesetzten Ecken des Zeichenbereichs als winzige Fleckchen sichtbar.
Um zumindest den Punkt deutlich erkennen zu können ist es nützlich die Darstellungsgröße des Punktsymbols mit dem Befehl "ptyp" auf ca. 10% der Bildschirmgröße einzustellen.
Abschließend sollte noch das Vermessungskoordinatensystem gesichert werden, um später jederzeit auf die exakte geographische Lage des Projekts zugreifen zu können.
Dafür kann mittels Befehlszeileneingabe "bks" der Nullpunkt des aktuellen Koordinatensystems auf den zuvor erstellten und verschobenen Punkt gelegt werden. Wird man aufgefordert den Ursprung des neuen BKS anzugeben fängt man den gezeichneten Punkt per Objektfang.
Schließlich muss das neue Koordinatensystem noch gesichert werden. Dafür Befehl "bksman" eingeben und im daraufhin angezeigten Dialogfenster auf der Registerkarte "Benannte BKS" das aktuelle BKS "Unbenannt" anklicken und einen neuen Namen eingeben. Damit ist das neue BKS dauerhaft in der Zeichnung gespeichert.
Der gezeichnete Punkt ist nun nicht mehr notwendig und kann gelöscht werden, damit "Zoom Grenzen" künftig nicht weiter als auf den Projektumgriff verkleinert.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
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