AutoCAD MAP 3D - FDO-Datenzugriff mit Excel-Tabellen

In unserem LineLetter Textdateien als Tabellen in AutoCAD Map nutzen haben wir beschrieben, wie Sie Microsoft Windows so konfigurieren, dass Sie Textdateien als einfache Kennungslisten-Tabellen in AutoCAD Map nutzen können.

Der LineLetter beruhte auf einer Idee eines Anwenders, mit möglichst einfachen Programmen Daten plattformübergreifend verändern zu können und diese in AutoCAD Map

oder anderen Systemen referenzieren zu können.

Viele Anwender versuchen aus ähnlichen Erwägungen, Excel-Tabellen in AutoCAD Map zu verwenden und sogar darin enthaltene Koordinaten zu visualisieren.

Der Erfolg der Bereitstellung von Inhalten aus Excel in AutoCAD Map hängt dabei von einer ganzen Reihe von zwingend erfüllten Bedingungen ab. Die zu verbindende Excel-Tabelle muss nämlich einige Voraussetzungen erfüllen, damit der Vorgang von Erfolg gekrönt ist. Denn es gilt stets der Grundsatz: Excel-Tabellen sind keine Datenbanken.

Excel ist eine Tabellenkalkulation und ist für die Verwaltung strukturierter Daten ungeeignet. Und dennoch ist der Einsatz von Excel auch bei der Verwaltung von Datenmengen aufgrund der einfachen Bedienbarkeit weit verbreitet.

In diesem LineLetter erfahren Sie deshalb, welche Schritte mindestens erforderlich sind, dass Sie z.B. Koordinaten einer Excel-Tabelle in AutoCAD Map visualisieren und

die dazugehörigen Sachdaten anzeigen und auswerten können.

Excel-Tabellen werden in AutoCAD Map über den FDO-Provider für ODBC-Datenquellen referenziert. Das erfordert die Installation der Database Engine

für Microsoft Office 2010 x64. Die Hinweise zur Installation insbesondere bei einer vorhandenen 32-Bit-Version des Microsoft Office finden Sie

in unserem LineLetter vom März 2013.

Bevor Sie dann die Excel-Tabelle zuordnen, öffnen Sie noch einmal die Tabelle in Excel und kontrollieren noch einmal den Inhalt unter folgenden Gesichtspunkten.


Verzichten Sie auf Leerzeilen, Leerspalten, Filter, Gruppierungen, Ausblendungen und sonstige Formatierungen wie vereinigte oder geteilte Zellen udgl..

Die ODBC-Verbindung kann mit diesen Excel-typischen, aber Datenbank-untypischen Eigenschaften nichts anfangen. Am besten wäre es ,

Sie kopieren die relevanten Werte in eine neue, leere Arbeitsmappe.




In der ersten Zeile sollten eindeutige Feldbezeichner ohne Umlaute und sonstige Sonderzeichen stehen, die in AutoCAD Map zur Feldidentifikation
dienen sollen.



Als erste Spalte muss ein Identifikationsschlüssel stehen, idealerweise als Ganzzahl. Weisen Sie daraufhin der ersten Spalte das Zahlenformat Zahl ohne

Nachkommastellen zu. Wichtig ist, dass die Werte dieser Spalte eindeutig sein müssen!

Weisen Sie jeder Spalte einen geeigneten Datentyp, im Zweifelsfall Text zu. Das Zellenformat Standard heißt soviel wie: Mal sehen, was kommt.

Das ist in einer strukturierten Datenbankumgebung nicht zulässig.



Markieren Sie den kompletten mit Daten versehenen Ausschnitt von Zellen und erstellen einen benannten Bereich.

Dieser benannte Bereich wird später als Objektklasse referenziert.

Achten Sie darauf, dass der Bereich aus einer zusammenhängenden Selektion besteht und auch nicht aus der Auswahl von Spalten,

sondern nur aus der rechteckigen Auswahl von gewünschten Zellen (einschl. Feldbezeichner). Sie erkennen eine ungültige Auswahl

unter anderem im Namens-Manager, dass dort 3 Punkte in der geschweiften Klammer stehen.


In einer Excel-Arbeitsmappe können Sie mehrere benannte Bereiche, also Objektklassen definieren. Speichern Sie zum Schluss die Excel-Datei.


Definieren Sie im ODBC-Administrator für die 64-Bit-Plattform eine neue dateibasierte ODBC-Verbindung

und referenzieren Sie die (möglicherweise neue) Excel-Datei.


Stellen Sie in AutoCAD Map eine Verbindung zur Excel-Datei her. Bleibt nach dem Klick auf die Schaltfläche Verbindung testen leer,

fehlt in der Excel-Tabelle ein gültiger eindeutiger Identifikationsschlüssel und/oder der benannte Bereich.

Aktivieren Sie die gewünschten Objektklassen und weisen Sie die Felder für das Schlüsselfeld (ID), Rechtswert (X), Hochwert (Y)

und optional die Punkthöhe (Z) zu.

Klicken Sie anschließend auf Verbinden. Die Koordinatenfelder werden später in der Datentabelle nicht zu sehen sein.


Weisen Sie ein Datenkoordinatensystem zu und klicken Sie auf die Schaltfläche Zu Karte hinzufügen.

Erscheint im Ausgabenfenster der Layer nicht oder nur mit Achtungssymbol, liegt ein Datenverbindungs- nicht selten auch ein Treiberproblem vor.


Ab dieser Stelle können Sie die Daten aus der Excel-Tabelle in Map genauso nutzen wie aus einer gewöhnlichen ESRI-Shape-Datei.

Achten Sie bei datengesteuerten Visualisierung dringend auf die Berücksichtigung von NULL-Werten oder scheinbar leeren Feldern (Leereichen)

mit Hilfe einer IF-Anweisung. Hinweise dazu finden Sie in einem unserer letzten LineLetter zu diesem Thema.



Viel Spaß beim Ausprobieren!



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